Wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis - oder:
Die TE-Anlage Altenstein wird verlängert
(3. Teil)
Von Andreas Jakob

ZINDELSTEIN (Faller)
Der kleine Bahnhof gehört für mich zu meinen liebsten Modellen in meinem Fundus. Vielleicht weil mein Papa ihn besonders detailliert gebaut hat, vielleicht weil man als Kind so schön die Autos im Durchgang parken konnte. Auf jeden Fall wäre es schön gewesen, ihn auf der neuen Anlage einzubauen.

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Bei der Stellprobe zum Burgberg (der Überleitung zur Altenstein-Anlage) ergab sich dann doch noch etwas Platz für einen Nebenbahnbahnhof. Und nachdem diese Strecke nicht direkt mit dem „Hauptbahnhof“ verbunden ist, ist der Haltepunkt auch gar nicht so abwegig. Zudem ist ein Abzweig möglich, der in einem Tunnel unter der Burg endet - der treue Leser erinnert sich, so etwas gab es auch ganz am Anfang auf der Altenstein-Anlage, dieser Gimmick fiel beim ersten Umbau dem Flugplatz zum Opfer.
Die Bahnhofsplatte liegt wieder auf Spanten, die Burg auf den Stützen. Mit Heißkleber verklebt und anschließend verschraubt, Bohrungen für Kabel nicht vergessen - klingt ganz einfach, ist es auch.

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Der Aufbau dieser 3. Ebene ist ähnlich wie zuvor, auch hier werden die Weichen versteckt angetrieben. Übrigens, der Einbau der Conrad-Antriebe ist gar nicht so fummelig (kleine Befestigungsschrauben), wenn man sie zuerst mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Dann Steuerdraht durchziehen, ausrichten, festschrauben, anlöten - fertig.

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Beim Bahnhof Zindelstein sind wieder drei Gleise abschaltbar, natürlich das Bahnsteiggleis, aber auch die Hauptstrecke (Überholungsverkehr) und die Strecke, die in den Tunnel führt. Hier können sich kurze Züge und Triebwägen verstecken.
Damit die Preiserlein vom Hauptort, der immer noch namenlos ist, zur Burg und zum Bahnhof kommen, gibt’s natürlich eine kleine Straße, die führt durch eine Unterführung (Faller) zum Berg.

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Als Grundierung für die kommenden Gips- und Klebearbeiten habe ich angefangen, die Anlage mit Abtönfarbe zu streichen - auch Hände, Pullover, T-Shirt. Gibt mir auch ein Gefühl, ob Stadt und Landschaft am Ende ausgewogen sind. Aus der Luft sieht’s schon gut aus, alle Gleise sind nun verlegt und angeschlossen. Fahrbetrieb funktioniert.

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FELSIMITATIONEN
Nachdem es zum Teil auch bei dieser Anlage sehr steile Anstiege gibt, brauche ich Felsen! Versuche in der fränkischen Schweiz entsprechendes Material zu sprengen erschienen mir zu aufwendig (…), daher auch bei dieser Anlage wieder der Eigenbau mit Kautschukformen (NOCH) und Gips.

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Schöne Sauerei, aber billig und einfach. Später werden die Stücke, die sich mit dem Bastelmesser nachbearbeiten lassen, mit Heißkleber (z. B. auf das zuvor gespannte Fliegengitter) geklebt, mit etwas Gips verspachtelt und mit Farbe nachbearbeitet, das Ergebnis sieht man auf der Altenstein-Anlage schon.

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Gebäudebasteleien
Langweilige Weltmeisterspiele (in der Halle steht inzwischen ein kleiner TV) kann man schon mal nutzen, um die Häuschen zu bauen. Zuletzt entstanden typische Jakob-Basteleien (wie Günther sagen würde).
Zunächst wurde aus dem Vollmer „Saftladen“ ein SPAR-Supermarkt (SPAR - weil ich ein entsprechendes Autochen habe). Noch fehlen die SPAR-Schilder, der Laden ist ja auch noch nicht eröffnet. Erinnerungen werden wach. In meiner Kindheit gab es bei den Großeltern so einen kleinen Supermarkt, da gab es eigentlich alles. Sensationell fand ich damals das „Fließband“ an der Kasse. Und den Kirschlutscher mit dem grünen Stiel. Etwas Deko fehlt auch noch, aber keine Sorge. Übrigens, es ist ein Vollmer Bio-Modell aus speziellem Kunststoff, der so speziell ist, dass er sich kaum kleben lässt. Und die Farbe ist so schön, dass ich sie sicherheitshalber unter einem Revell-Anstrich verborgen habe.

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Das „Bauernhaus mit Scheune“ wurde zum Weingut mit Weinverkauf. Die Tore sind geöffnet, ein Sitzplatz unter einer Pergola lädt zum Verweilen ein.

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Gegenüber vom Bahnhof wird das „Hotel zur Eisenbahn“ stehen. Hier findet gerade der Tanz in den Mai statt – anstelle des Klohäuschens entsteht eine Bühne mit Band, ein Maibaum wird nicht fehlen. Einen kleinen Lautsprecher habe ich schon, mal schauen ob hier tatsächlich bald Musik erklingt.

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Von Faller stammt die Brennerei mit Inneneinrichtung. Nachdem diese bei mir einen Bahnanschluss bekommt, habe ich ein Stück Güterschuppen in die Rückwand gebaut – natürlich ist das Lager schon jetzt gut gefüllt.

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Landschaftsbau
Hier tut sich was! An einigen Stellen habe ich die Spanten mit Fliegengitter bespannt. Schneiden lässt sich das Material mit dem Bastelmesser und Schatzis bester Küchenschere – man könnte auch eine alte, stumpfe nehmen, aber das macht lange nicht so viel Laune. Außerdem haben Sie so - trotz der einsamen Zeit im Bastelkeller - mal wieder Kontakt zu ihrer besseren Hälfte, wenn diese fluchend die Schere sucht.

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Achtung: Das Material ist tückisch! Beim Schneiden entstehen winzig kleine Drahtstückchen. Diese bohren sich gerne in Finger oder verüben Gleisattentate, indem sie sich in den Schienen verstecken und für Kurzschlüsse sorgen. Rechtzeitiges Staubsaugen verhindert zumindest das zweite Übel.
Fliegengitter gibt es übrigens günstig im wohl sortierten Baumarkt. Natürlich auch im Modellbaufachgeschäft, aber da gibt es ja andere schöne Dinge für unser Geld.

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